TAMAR BERAIA spielt BEETHOVEN und LISZT – Cavi Music
Eine CD, die einen angenehm kraftvoll umhaut wie eine mittlere Welle am Atlantikstrand. Die georgisch schweizerische PianistinTamar Beraia hat sich zwei Giganten der Musikgeschichte vorgeknöpft und zeigt sich ihnen auf Augenhöhe gewachsen mit einer spektakulär musikantisch und wie Sternenspritzer funkelnden Interpretation der 15 Variationen und Fuge Op. 35 „Eroica“, den Rondos in C-Dur und G-Dur Op. 51 von Ludwig van Beethoven sowie einer unbeschreiblich mutig und von der Poesie der Rubati her zaubervoll gespielten h-Moll Sonate von Franz Liszt.
Tamar Beraia hat sich ihre Favoriten gewählt, die es ihr erlauben, Standards des Ausdrucks zu übersteigen und unerforschte Pfade zu gehen mit der scheinbaren Leichtigkeit und Eleganz einer Gemse im Hochgebirge. Sie selbst nennt es wild und unbegrenzt bei Liszt und standhaft und aufrichtig bei Beethoven. Beraia setzt ihre Töne präzise, bisweilen mit Nachdruck, dann sofort wieder wie flüchtig verwehend, die Vielfalt im Anschlag ist stupend. Wunderbar, wie Tamar Beraia alles innerhalb eines Opus zu einem großen Ganzen fügt, einem kühnen Haus aus Tönen formt, bei dessen rasant voranschreitenden Bau der Hörer dabei sein darf. Man staune und höre.
Source: CD Klaviermusik: Neues von Tamar Beraia, Andrea Lucchesini und Nathalia Milstein